Ueberlebenstipps fuer Auslaender: Lektion 1: Korrekt draengeln und schubsen in Lettland.

Kapitel 1: Schlange stehen an McDonald's-Schaltern und Kiosken.

Regel 1: Bloss keine Hoeflichkeitsluecke lassen! Irgendein Lette passt immer noch dazwischen! (vor allem die Frauen, die haben hier weder vorne noch hinten 'was'...)
Regel 2: Nicht hinten anstellen, sondern direkt NEBEN der Person die gerade bedient wird. Wer hinten steht, signalisiert: "Keine Ahnung, was ich hier eigentlich will."
Merksatz A:Ein guter Lette will immer in der ersten Reihe stehen! (Also auch, wenn er noch nicht dran ist.)
Regel 3: Auch bei McDonalds stellt man sich daher PARALLEL zum Schalter an und zwar soweit bis die naechste offene kasse erreicht ist. So koennen moeglichst alle das Gefuehl der ersten Reihe geniessen.
Regel 4: Haben sich 2 Schlangen gebildet (also von links und rechts) gilt: Wer am schnellsten und eindringlichsten in die Mitte springt gewinnt. Ellbogen raus!

Kapitel 2: Bahnfahren.

Regel 1: Sobald die Bahn an der Station vor deiner Endhaltestelle geschlossen hat, gilt: AUFSPRINGEN. Denn, wir wissen ja bereits:
Merksatz A: Ein guter Lette will immer in der ersten Reihe stehen! (Auch in der Bahn!)
Regel 2: Fahrgaeste, die in der vollen Bahn vor der Tuer stehen, duerfen sich nicht an der Stange festhalten, bis die Bahn steht. Denn: die unterste Stufe direkt vor der Tuer ist fuer die Passagiere reserviert, die an der naechsten Station aussteigen (Das "allererste Reihe" Prinzip!!) und der sich festhaltende Arm versperrt dann die Sprintstrecke dorthin.
Merksatz B: ein guter Lette hat es eilig und warnt vor dem Umrempeln nicht hoeflich vor.
Resultat: Zack, Arm weg --> Halt weg--> Bahn bremst --> Auslaender faellt auf Lette, kann sich aber nicht hoeflich entschuldigen. Wortmangel! Das macht aber nichts, denn:
Merksatz C: Ein guter Lette schweigt!
Der Auslaender denkt dann: Dann gucke ich ihn halt nett zerknirscht an, um mich zu entschuldigen. Aber hier kommt
Merksatz D zum Einsatz: Ein guter Lette vermeidet in der Oeffentlichkeit Blickkontakt zu fremden Menschen.
Denn: ein guter Lette guckt traurig und frustriert auf der Strasse. (Merksatz E).

Zum besseren Verstaendnis, hier noch eine kleiner anschaulicher Vergleich:
"Ein Lette verhaelt sich in der Oeffentlichkeit so, wie Veronika in Muenster auf dem Fahrrad."
:-))

Oh, und eine abschliessende Regel: Hat doch einmal ein Lette freundlich geguckt und nicht gerempelt, dann war's wahrscheinlich ein Russe :-)))

Und ganz wichtig (!!): Hier habe ich natuerlich nur von dem "oeffentlichen" Letten geredet. Privat sind das ganz herzliche nette froehliche Menschen wie ueberall sonst auf der welt auch.
Soviel zur Political correctness :-)
Lettland-turi - 15. Mär, 22:22

...noch en paar Tips

...hier noch ein paar hilfreiche Tips, wenn man ein wenig über dreissig ist und in Trolleybus und Srassenbahn nichtaufstehen, ohne gleich den bösen Letten-alte-Oma- das- gab- es-zu-unserer-Zeit-nicht-Blick ernten möchte. Gleich in Trolleybus oder Strassenbahn einen Fensterplatz bei einem Zweisitzer einnehmen.( Ich würde ja gerne aufstehen, aber neben mir sitzt wer, der mich nicht durchlässt). Manchmal macht es Sinn, einige Stationen in die entgegengesetzte Richtung zu fahren und dann umzusteigen. Besonders bei Märkten und Punkten wo viele Menschen zusteigen. ( Central Tirgus usw.)

Wichtig: Sollte man vielleicht doch so dumm sein, um den "bösen Letten-Blick" auszuweichen, mit dem Fahrrad zu fahren. Merke: nehme nie Abkürzungen über Feldwege (Umgegend Riga und Randgebiete (Juglaciems)). Sie führen nur in Sackgassen und ins Moor- hab mir heute dabei meine ganzen Hosen versaut.
2.Vergiss alles was du als deutscher Radfahrer über die Strassenverkehrsordnung weisst.(Hier kennt sowieso keiner die Strassenverkehrsordnung, Vorfahrt hat der, der das grössere Auto hat).
3.Fahre auf den Gehwegen. Besser einen Fussgänger anzufahren und bösen Lettenblick riskieren, als vom Lettenauto überfahren zu werden. :)


Letten: Hab die Erfahrung gemacht, die Letten in Riga und die Letten im Inland unterscheiden sich an Nettigkeit und Menschenfreundlichkeit. Riga- Hektik, keine Vorgärten, Autos, keine nationale Vergangenheit, natürlich passt sich ein Lette da an. (Ich denke ein Berliner würde sich auch nicht viel besser in Berlin verhalten) Umland, ein Häuschen, einen kleinen Garten, Stress und Hektik kennt man nicht, ( Autobusse, wenn sie halt mal fahren, dann zwei mal am Tag) eine ganz andere Atmosphäre. Man kann etwas lieben ( Haus Hof Garten ect.) da ist man doch mal froh auch mal ein anderes Gesicht zu sehen. Viele ältere Letten kramen dann ihre Deutschkenntnisse raus. Ganz liebe Menschen....

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